Hat eigentlich schon mal jemand rechtlich geprüft, ob Jesus abgeschoben worden wäre, wenn er heutzutage in Deutschland Asyl gesucht hätte?
Vielleicht findet sich ja ein Jura-Student, der sich der Frage annimmt.
Wurden die geistlichen Führer eigentlich schon einmal konkret folgendes gefragt:
"Ist die derzeitge Abschiebepraxis nach dem Dublinsystem mit christlichen Werten vereinbar?"
Ich habe im www bisher nichts gefunden. Gesagt getan. Bis zur Veröffentlichung der Antworten hier einige Gedanken zu dem Thema mit Quellenangabe:
"Eine Bewegung, die mit Ängsten vor dem Fremden spielt, die Hass schürt, die ist mit dem Christentum nicht vereinbar. (...) Was wäre aus Jesus geworden, wenn er auf der Flucht vor Herodes nicht in Ägypten Asyl bekommen hätte?
(Claudia Becker)
„Wenn ein Fremder bei euch wohnt in eurem Land, den sollt ihr nicht bedrücken. Er soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch, und du sollst ihn lieben wie dich selbst.“
(3. Mose, Kap. 19,33 u. 34).
„Ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen ... Amen, ich sage euch, was ihr für jeden einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“
(Matthäus Kap. 25,35 u. 40).
Kurt Scharf, der ehemalige Bischof von Berlin-Brandenburg hat es in drängender Weise bei einer Protestveranstaltung gegen eine Abschiebung libanesischer Flüchtlinge einmal so gesagt: „Es ist christlich
geboten, notfalls von der Abschiebung Bedrohte in unseren Gemeinden aufzunehmen, auch zu verstecken. Wer dafür bestraft werden sollte, leidet um einer höheren christlichen Gerechtigkeit willen.
(Der Schlepper Nr. 57/58)